Wyvernreiter
Wyvernreiter, manchmal auch Wyvernritter genannt, um den Ritterstand eines Reiters zu verdeutlichen, werden diejenigen genannt, die einen Wyvern als Reittier gezähmt haben. Auf dem Kontinent Heralos gibt es sie nur im Kaiserreich Sarrus, dem einzigen natürlichen Lebensraum der geflügelten Echsen. Die mächtigsten und fähigsten Reiter sind als Wyvernlords bekannt.
Die Häuser Galmors, Juyman, Tyraendos, Velreon, Wayrach, Zargardys und Zinner blicken auf eine lange Linie von Wyvernreitern zurück. Die Hellgarms und Palavos' gehörten einst auch zu ihnen, gaben die Tradition aber nach dem Zweiten Drachenkrieg auf.
Übersicht
Die Zähmung
Wilde Wyvern leben in einer Hierarchie der Stärke und zeigen nur einem stärkeren Artgenossen Gehorsam. Deshalb können sie nur im Zweikampf unterworfen werden. In vielen Adelsfamilien und Siedlungen von Sarrus gibt es ein Ritual, bei dem ein "Herausforderer" die hohen und gefährlichen Gebirgszüge des Kaiserreichs erklimmen muss, um einen Wyvern für sich zu beanspruchen, die sogenannte Zähmung. Legenden zufolge soll der Wyvernflüsterer, der sagenumwobene Stammvater der Tyraendos', der erste gewesen sein, der ein Wyvernreiter wurde. Das Alter, in dem man sich entscheidet, einen Wyvern zu zähmen, wird von einem selbst bestimmt, doch in den meisten Häusern muss der Zähmer mindestens zwölf Jahre alt sein. Die Dauer der Zähmung hängt von der Ausdauer, Hartnäckigkeit und Fähigkeiten des Herausforderers ab, da es bis zu mehreren Monaten dauern kann, bis ein Wyvern gezähmt ist. Bei der Zähmung wird nicht zwischen Jungen und Mädchen unterschieden, auch nicht nach sozialem Status, da nur die eigene Stärke zählt. Es ist auch möglich, das Ritual abzulehnen, ohne dass dies Konsequenzen nach sich zieht.
Die Zähmung muss allein erfolgen. Hilfe beim Erklimmen der Berge oder beim Aufspüren eines Wyvern zu erhalten, gilt als große Schande. In alten Zeiten traten Herausforderer nur mit einem Speer und in Fell und Leder gehüllt oder sogar mit nacktem Oberkörper gegen einen Wyvern an, um einen ebenbürtigen Kampf zu führen. Viele starben jedoch, weil ihnen der Schutz vor den scharfen Zähnen und Klauen der Wyvern fehlte, was viele Adelshäuser an den Rand des Aussterbens brachte. Im Zeitalter des Friedens hüllen sich die Herausforderer in Eisenrüstungen, bewaffnet mit Speer und Schild und anderen Waffen wie Netzen und Schleudern. Trotz aller Schutzmaßnahmen ist die Zähmung ein gefährliches und mitunter tödliches Ritual. Diejenigen, die nicht durch den Wyvern selbst fallen, erliegen oft der Kälte oder verhungern, verirren sich im endlosen Weiß des Schnees oder stürzen beim Klettern in den Tod. Viele ihrer Leichen werden nie wieder gefunden.
Sozialer Status
Wyvernreiter genießen hohes Ansehen in der Bevölkerung, da Wyvern wilde und unabhängige Geschöpfe sind. Besonders für Menschen aus dem Bauernvolk ist es eine Möglichkeit, Anerkennung, Ruhm und Reichtum zu erlangen. Während sie in Sarrus als Symbol der Macht gelten, sehen die anderen Reiche von Heralos in den Wyvernreitern oft eine geheimnisvolle, exotische, sogar furchterregende Verbindung zwischen Mensch und Tier. Aus diesem Grund sind sie ein willkommener Anblick bei Turnieren außerhalb des Kaiserreichs, da Wyvern immer eine große Menschenmenge anziehen und so für höhere Einnahmen sorgen.
Adelshäuser von Sarrus veranstalten oft spezielle Turniere für Wyvernreiter, die so genannten "Himmelstänze", bei denen Reiter und ihre Reittiere eine Vielzahl von Fertigkeiten beweisen müssen, darunter Zielschießen in der Luft, Hindernisfliegen und der Wyvernzweikampf. Die fähigsten und berühmtesten Reiter werden dem Titel eines Wyvernlords verliehen, eine der höchsten Auszeichnungen des Reiches. Diejenigen, die diesen Titel besitzen, werden offiziell als "Lord" angesprochen, auch wenn sie kein Land besitzen.
