Lazimar
Der Lazimar ist der längste und breiteste Fluss auf dem Kontinent Heralos. Aus zahlreichen Gebirgsquellen gespeist, bildet er den größten Teil der Wasserstraße, eine der großen Handelsstraßen, die die Königreiche Thieran und Gradan verbindet. "Lazimar" ist abgeleitet vom altheralischen "La'ar Szimar", was "Langer Wegbegleiter" bedeutet.
Flussverlauf
Thieran
Das Quellgebiet des Lazimar liegt in den Höhenzügen der Grauwetterberge. Bekannt für ihre starken und regelmäßigen Regenfälle, nimmt der Fluss bereits viel Wasser mit, wenn er die Berge verlässt. In südlicher Richtung markiert der Fluss die östliche Grenze des Zweistromtals und trifft an seinem westlichen Ufer auf Bahrensbrück. Wenn er nach Südwesten in die Wakar-Ebene fließt, trifft er auf den Togar, der ihn mit starken Strömungen und tückischen Strudeln anschwellen lässt. Entlang der Flussufer liegen zahlreiche Dörfer mit großen Weidetierherden. Weniger als eine Handvoll Brücken überqueren den Lazimar zwischen Bahrensbrück und der thieranischen Grenze, die größte ist eine Steinbrücke bei Burg Flussacker.
Gradan
Sobald der Lazimar die Grenze zum Königreich Gradan überschreitet, durchquert er die Nagar-Ebene mit ihren saftigen grünen Auen und Wiesen. Am Ostufer liegt Burg Sturmfackel mit ihrer florierenden Marktstadt, wo sich die Wasserstraße und die Basaltstraße kreuzen. Nach dem Verlassen der Ebene weiter südwestlich wird der Fluss noch breiter und tückischer, wenn er am Goldfleck auf den Lamai als Zufluss trifft. In der Nähe des Flusslaufs befinden sich Burg Altglocke und Burg Schwarzmuschel. Nach vielen Windungen auf seinem letzten Abschnitt mündet der Lazimar schließlich bei Gangrels Rücken am Ostufer in die Götterträne, an dessen Mündungen die Hauptstadt Emerahl zu beiden Uferseiten liegt.
Bevölkerung und Wirtschaft
Der Lazimar bietet zahllosen Tieren Lebensraum. Barsche, Hechte, Welse, Rotaugen, Karpfen, Lachse und zahllose andere Fischarten sind dort zu finden, ebenso wie Möwen, Pelikane, Reiher und Seeadler.
Viele Bewohner nutzen die Wasserstraße, um ihre Ernten flussab- und -aufwärts zu transportieren. Zu den gängigen Anblicken gehören Fischerboote, Frachtkähne und Flussgaleeren. Auf den Flüssen können sich kilometerlange Reihen von Stangenbooten bilden. Einige kleine Händler verkaufen ihre Waren direkt vom Boot aus an Reisende. Das Lazimar kann in Kriegszeiten eine wirksame Barriere sein. Langschiffe der Häuser Bahrens, Sonnfeld und Ollydow patrouillieren an verschiedenen Stellen des Flusses.
Geschichte
Im Zeitalter der streitenden Königreiche diente der Lazimar als natürliche Grenze zwischen den Kleinkönigreichen der Morrats und Alahrs. Burg Sturmfackel war oft in deren Fehden verwickelt. König Wylfryd IV. Siebenstrom beförderte seine Truppen über den Lazimar, um Burg Steinfort zu belagern.
Das Auge des Zephyr und seine Pilger legten einen Teil ihrer großen Nordexpedition auf dem Fluss zurück. Als die Häuser Cotebus und Gwenfeld wegen ihrer blutigen Fehde von der Pilgerreise ausgestoßen wurden, erlaubte ihnen König Mathos VI. Vangrem in seinem Reich zu siedeln. Obwohl beide Häuser an verschiedenen Ufern des Flusses lebten, überquerten sie oft den Lazimar, um das Land des jeweils anderen zu plündern.
Während der Zweiten Sonnentempel-Rebellion marschierten Rebellen aus Wamyr und Thoryas den Lazimar entlang, um sich bei Burg Flussacker zu treffen. Im Sommer 920 HZ überquerte Lord Abel Gwenfeld mit sechstausend Mann den Fluss, um das Coter Tal und Burg Rotfeld anzugreifen. Ein Jahr später wurde er von Prinzessin Deana Falkenberg gefangen genommen, als er den Fluss erneut überquerte.