Vierte Sonnentempel-Rebellion
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Die Vierte Sonnentempel-Rebellion war der letzte in einer Reihe von Aufständen des Kults des Zephyr gegen den Thron von Thieran. Sie fand im Jahr 965 HZ während der Herrschaft von König Areon XVI. Falkenberg statt. Da sie friedlich beigelegt wurde, wird sie auch Stille Sonnentempel-Rebellion genannt.
Vorgeschichte
938 HZ inszenierten Mycolms Geister einen Aufstand in der Tempelwache, um die Bestrebungen des verstorbenen Sir Mycolm Waymar zu vollenden. In einem Versuch, das einfache Volk gegen den Kult des Zephyr aufzuhetzen, überfielen und plünderten sie unter dem Banner des Sonnentempels Städte und Dörfer in Thieran. Anstatt jedoch den Kult und das Reich gegeneinander aufzubringen, schlossen sich die Zephoren mit König Thoray I. Falkenberg zusammen, um die Bedrohung zu beseitigen.
Nach der Rebellion kam es im Reich zu einem tieferen Verständnis zwischen Krone und Kult. König Thoray gestattete Mitgliedern der aufgelösten Tempelwache, dem Goldenen Kreuz als Knechte zu dienen, um dem Orden seine Pflichten als Hüter des Kultes zu erleichtern. In seiner späteren Regierungszeit versuchte Thoray, eine stärkere und tiefere Verbindung zwischen Krone und Kult herzustellen, starb aber überraschend im Jahr 960 HZ, ohne es verwirklicht zu sehen.
Als König Areon XVI. Falkenberg den Thron bestieg, setzte er das Werk seines Bruders fort. Die religiösen Feiertage während seiner Herrschaft waren als die farbenprächtigsten und eindrucksvollsten Feste seit einem halben Jahrtausend bekannt. Mit Hilfe der von Thoray eingeführten Währungsreformen begann Areon mit umfangreichen Renovierungsarbeiten am Tempel der Goldenen Asche in Rigald, wodurch das Symbol des Kults in der Hauptstadt zu neuem Glanz gelangte.
Verlauf
Während viele der niederen Priester die Renovierungsarbeiten als Huldigung an den Zephyr begrüßten, betrachtete Baltersheim den Aufstieg des Tempels mit Sorge. Da viele Pilger nach Rigald reisten, um den erneuerten Tempel zu besichtigen, bedeutete dies eine Abnahme an Gläubigen in Baltersheim und damit einen Rückgang der Einnahmen der Stadt. Die Zephoren befürchteten, absichtlich ins Abseits gedrängt zu werden.
Sie kontaktierten daraufhin das Kapitel des Goldenen Kreuzes in Rigald und befahlen ihnen, alle Eingänge zum Tempel zu verschließen. Am Morgen des 20. Vebra 965 HZ, dem heiligen Tag der Weihsaat, wollten viele Bauern im Tempel der Goldenen Asche für eine gute und reiche Aussaat und Ernte beten, fanden aber die Treppe zum Tempel von Mitgliedern des Goldenen Kreuzes versperrt vor. Unter dem Vorwand, in der neuen Pracht eine Provokation gegen Baltersheim zu sehen, trat Tempelmeister Elyos heraus und befahl Areon zur Umkehr. Das heizte die angespannte Lage weiter an und brachte die umstehende Menge weiter auf. Da jedoch weder König noch der Tempelmeister eine Eskalation wünschten, überzeugte der König Elyos davon, eine Zeremonie außerhalb des Tempelgeländes abzuhalten und so die aufgebrachte Menge zu beruhigen.
In den folgenden Monaten nahm Areon Kontakt zu den Zephoren auf, um die Situation zu klären. Die Parteien wählten ein neutrales Feld zwischen Rigald und Baltersheim und trafen sich dort, um die Bedingungen zur Beendigung der Abriegelung des Tempelbezirks zu besprechen. Es fiel Areon schwer, die Zephoren davon zu überzeugen, den Sitz des Kultes nach Rigald zu verlegen, um enger zusammenarbeiten zu können. Sie wollten autonom bleiben, da sie einen stärkeren Eingriff der Krone in ihre religiösen Aufgaben befürchteten. Am 4. Belmain 965 HZ, nach neun langen Wochen der Verhandlungen, gelang es Areon, die Vierte Sonnentempel-Rebellion in ihrem Aufkeimen friedlich zu beenden.
Nachwirkungen
König Areon XVI. Falkenberg erlaubte den Zephoren, in Baltersheim zu bleiben und sicherte ihnen einen Anteil an den Tempeleinnahmen aus Rigald zu. Im Gegensatz wurde die neue Position der Hohen Sängerin als Vertreterin des Kultes im königlichen Rat einberufen. Für seine diplomatischen Geschicke in der friedlichen Beendigung der Rebellion wurde Areon der Beinamen des "weisen Falken" verliehen. In den folgenden Jahren schrieb Areon ein Buch über seine rhetorischen und diplomatischen Ansichten und Vorgehensweisen im Rahmen der Rebellion als Lehrbuch für künftige Generationen.
Als der König starb, wurde ein großes Turnier mit hunderten von Teilnehmern und Besuchern zu Ehren seiner Verdienste ausgerichtet - der einzige bekannte Fall in der Geschichte Thierans.